So nach längerer Pause werden ein paar Beiträge aus dem Februar und Anfang März nachgeholt. Begonnen wird die Posting-Staffette mit dem Auftakt zu Ken Folletts Jahrhundertsaga.
Die Geschichte folgt dem Schicksal von Personen aus fünf Familien aus vier Ländern über die Zeit des ersten Weltkriegs bis in die frühen Zwanziger. Wobei sich das Buch auf die Kriegsjahre 1914 – 1918 konzentriert. Die Engländer sind als einziges Land mit zwei Familien vertreten (Williams & Fitz-Herbert), Deutschland (von Ulrich), Russland und die USA sind jeweils mit einer vertreten. Hieraus folgt eine Kleinigkeit, ich hätte mir zusätzlich eine französische Perspektive gewünscht. Durch die verschiedenen Perspektiven gelingt Ken Follett genau das wofür er bekannt ist. Eine sehr schöne Darstellung der historischen Problematik. Insbesondere der Vermeidbarkeit des Krieges und der Komplexität der Kriegsschuldfrage. Gleichzeitig sorgt die doppelte englische Perspektive für eine interessante Darstellung des sozialen Konfliktes der Arbeiterklasse und der herrschenden adeligen Klasse, die einen zentralen Aspekt dieser Zeit darstellt. (Ausrufung der Republik, russische Revolution, Änderung des englischen Wahlrechts)
Durch die sehr gelungene Darstellung der politischen Verhältnisse, sowohl national als auch international vernachlässigt der Autor natürlich die Komplexität seiner Charaktere und deren Beziehungen. Bei beinahe allen dargestellten Beziehungen handelt es sich um romantische Paarbeziehungen. Andere kommen kaum vor und werden wenn vernachlässigt. Dies schmälert den Gesamteindruck des Buches aber nur geringfügig, da das Buch keinen sozialgeschichtlichen Fokus hat.
Der Stil des Buches ist sprachlich über weite Strecken einfach und verständlich. Der Autor verzichtet auf literarische Kunststücke, die auch nur bedingt zum Buch gepasst hätten. Einziges Manko für mich hier, die für mich schwach beschriebenen intimen Szenen, welche Hand in Hand mit den vielen romantischen Paarbeziehungen gehen. Auch hier gibt es natürlich Ausnahmen, aber meiner Meinung nach würde dem Buch nichts fehlen, hätte man auf diese verzichtet.
Alles in Allem ein sehr gelungenes Buch über den Verlauf des ersten Weltkrieges und das internationale Beziehungsgeflecht. Ohne sich übermäßig an den Frontverläufen aufzuhalten.
Definitiv einen Griff ins Regal wert und ich denke ich werde die Reihe irgendwann fortsetzen, obwohl mich inhaltlich eher der Dritte Teil anspricht als der Zweite.
Titel: Sturz der Titanen
Reihe:Jahrhundert-Saga
Autor: Ken Folllett
Genre: Historischer Roman
Seiten: 1032
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