Aktuell wie nie?
Michael Lewis Klassiker über die Finanz- & Immobilienkrise von 2008 gewinnt durch hohe Anleihen Verluste in den Bilanzen von Banken und durch die Pleiten der Silicon Valley Bank, sowie die Krise der Credité Suisse wieder an Brisanz.
Lewis gelingt es anschaulich und ohne großes Vorwissen dem Leser die Probleme von 2008 zu vermitteln. Das Spiel der Banken mit dem Einlagevermögen, das Versagen der Politik, das Outsourcen und Verschleiern von Risiken und zu guter Letzt die unersättliche Gier der Wallstreet.
Das ganze veranschaulicht er an Hand der Geschichte einiger weniger Profiteure der Krise. Leuten wie Michael Burry, der die Wertlosigkeit der Hypothekenkredite und die Krise des US-Immobilienmarktes vorausgesehen hat und mit seinem Fond eine Short Position gegen den Markt aufnahm.
Bei der aufkommenden Wut auf die Wallstreet im Verlaufe des Buches darf man aber die Sympathien mit den Shortsellern nicht überbewerten, denn natürlich wollen diese ebenfalls die großen Gewinne einstreichen.
So zieht der Autor am Ende das richtige Fazit. Die Banken wurden Großteils gerettet. Die Manager versetzt. Die Politiker traten aus der Öffentlichkeit zurück und die Shortseller machten ein Vermögen. Die einzigen Verlierer bei der ganzen Sache waren die Eigenheimbesitzer und der Steuerzahler…
Fazit? Klare Leseempfehlung! Nicht nur für Leute die sich sowieso für Finanzen und Investments interessieren. Das Buch erklärt wichtige finanzielle Funktionen und Kennzahlen und ermöglichten einen Einblick in die Welt der großen Finanzunternehmen. Gleichzeitig bietet es eine Grundlage um sich weiter mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Sowohl in Hinsicht auf die finanzielle Bildung, als auch für das politische Thema Politik & Wirtschaft. In Zeiten in denen „to big to fail“ wieder auf der Tagesordnung stehen könnte auf jeden Fall die Zeit wert!
Beendet am: 31.01.2023
Autor: Michael Lewis
Genre: Finanzen & Zeitgeschichte