Das erste Buch des Jahres 2024. Und es fängt an wie es aufgehört hat, mit der Romserie von Simon Scarrow.
Der erste Brückenkopf ist gesichert und die finanzielle Zukunft des römischen Kaisers steht Dank unserer Helden auf sichereren Beinen. Doch der Verrat des Vitelius bleibt ungestraft.
Jetzt ziehen Macro und Cato mit dem Rest der Armee unter General Plautius und Legat Vespasian gegen die britannischen Stämme unter der Führung von Caratacus. Den für seine Heldentaten beförderten Vitelius ist man fürs erste losgeworden. Der ist fortan das Problem von Plautius eigenem Stab.
Doch selbst im äußersten Norden der bekannten Welt bleiben die politischen Intrigen Roms und seiner Aspiranten nicht fern.
Wer versorgt den britischen Widerstand mit Waffen und Munition aus den Schmieden Roms? Welche Rolle spielt Vespasians Frau bei den immer dreister auftretenden Liberatoren in Rom? Und kann der ehrgeizige Vitelius sich den Zielen und Ruhm des Kaisers unterordnen oder wird er weiter seine Ränke schmieden?
Wichtige Fragen auf die das Buch Antworten ebenso schlüssige Antworten findet.
Der Autor nutzt die großen Freiheiten, die die beschränkte Quellenlage ihm bietet und zeichnet dabei gleichzeitig vielschichtige Bilder seiner eigenen, aber auch der historisch belegten Charaktere. Der spätere Kaiser Vespasian, der hier noch als immer pflichtbewusster und politisch nicht allzu ambitionierter Legat auftritt gefällt mir mit am Besten.
Einige Handlungen sind dermaßen realtitätsnah dämlich, dass man nicht anders kann als sich die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen und sich über die Kommunikationsprobleme und kleinlichen Motivationen einzelner Charaktere wundervoll aufzuregen.
Einziges Manko bleibt für mich, dass durch die vielen Perspektiven befeuerte Forshadowing, welches die Erwartungen der kommenden Handlung beim Leser zwar stets hochhält. Dafür aber die Spannung an vielen Stellen etwas herausnimmt, da wenig Unvorhergesehenes passiert.
Dies bleibt jedoch ein kleiner Makel, da die groben Handlungsstränge von der Geschichte vorgegeben werden und ich glaube, dass es alternativ frustrierender wäre auf die Erklärung der Motivationen so vieler unterschiedlicher Charaktere zu verzichten.
Prädikat lesenswert, aber auf Grund der vielen armeetechnischen Details, blutiger Action und römischer Intrigen, eindeutig etwas für historisch interessierte Fans der römischen Antike. Mit einem Bezug zu etwas mehr Action. Wer politische Intrigen bevorzugt wird bei Robert Fabbri´s Alexander und Vespasian Reihe denke ich eher fündig.
Titel: Im Auftrag des Adlers
Reihe: Rom-Serie
Autor: Simon Scarrow
Genre: Historischer Roman
Seiten: 496
Einordnung in Challanges: